Leinsamen bei Ekzem
Diese unscheinbare Pflanze mit der wunderschönen blauen Blüte birgt Unglaubliches in sich. Der Lein ist eine der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit.
Auch heute kommt man nicht um den Lein herum.
Deshalb verkündet die bekannte , in allen Apotheken heißbegehrte Illustrierte wieder eine ihrer Halbwahrheiten. Zwischen der beschwörenden ganzseitigen Reklame für eine cholesterinsenkende Margarine, unterstützt durch eine attraktive und schlanke freundlich blickende promovierte Akademikerin- also über jeden Widerspruch erhabene sogenannte Expertin- ein Artikel über den Lein.
Das ist aus Sicht des Heilpraktikers sehr zu begrüßen. Denn die Leinpflanze ist ein wahres Schatzkästlein für die Gesundheit.
Ich war also neugierig, was die Experten schreiben würden. Leider blieb es bei den bekannten Hinweisen auf die stuhlgangfördernde Wirkung des Leinsamens und allgemeine Aussagen das Leinöl betreffend.
Als Heilpraktiker, dem gerade das Thema „Haut“ sehr am Herzen liegt, möchte ich in diesem Zusammenhang auf die reizlindernde Wirkung des Leinsamens hinweisen.
Leinsamen sollte nur ganz gekauft werden. Kurz vor dem Verzehr oder der Anwendung auf der Haut stoße oder mahle man die Samenkörnchen etwas an. (z.B. mit einem Mörser oder einer Getreidemühle) Die wertvollen Inhaltsstoffe wie Vitamine, Minerale und Fette sitzen u.a. auch unter der Schale. Sie werden in dem Moment freigesetzt und stehen uns dann zur Verfügung.
Verwende ich geschroteten und gelagerten Leinsamen, ist dieser oft schon ranzig und hat Wichtiges verloren.
Als Heilpraktiker empfehle ich meinen Patienten 1-2 Eßlöffel Leinsamen täglich zu kauen. Und zwar so lange, bis sich Schleim im Mund bildet. Dadurch erreiche ich im nächsten Schritt eine günstige Schutzwirkung auf den Verdauungstrakt. Leinsamen vergrößert sein Volumen im Darm. Man erreicht einen Sättigungseffekt und die Ballaststoffwirkung – also die Stimulierung der Darmtätigkeit und des Stuhlgangs.
Damit ist jedoch der Leinsamen nicht am Ende seiner Möglichkeiten.
Lein wird als erweichendes, zerteilendes und befeuchtendes Mittel bei einer Reihe von Symptomen (Geschwüre, Hautverhärtungen, Hautausschläge, allergischen Hautreaktionen und Entzündungen) angesehen.
Besonders der Schleim der Samenschalen ist durch seine reizlindernde Wirkung bekannt. Krankheitsbilder wie Gastritis, Pankreatitis, Enteritis, Reizdarmsyndrom u.a., lassen sich mildern.
Auf Allergien, wie Heuschnupfen, allergisches Asthma, allergische Bronchitis wirkt Leinsamen reizlindernd.
Die Wirkung auf die Haut im Bereich der Haare und Nägel sei nicht unerwähnt.
Das alles bezieht sich auf den ganzen Leinsamen, da gerade unter der Schale die wertvollen Stoffe zu finden sind.
Dem Leinöl sollte man sich getrennt zuwenden.
Als Leinsamen-Packung (3 Eßlöffel mit kochendem Wasser aufgießen. 20 min. ziehen lassen und danach warm oder kalt auf die entzündeten Hautstellen anbringen) erreiche ich eine Linderung des Juckreizes bei Ekzemen und eine entündungshemmende Wirkung bei z.B. Akne. Die Haut quillt auf und läßt sich danach besser reinigen.
So klein und doch so wertvoll-
der Leinsamen als Empfehlung Ihres Heilpraktikers.