Liebe Leser,
immer wieder erhalte ich Fragen, was denn nun ein Heilpraktiker tut oder aber auch nicht?
Der Heilpraktiker ist neben dem Arzt der zweite medizinische Beruf, der in eigener Verantwortung Menschen behandelt und therapiert. Das ist nach dem Heilpraktikergesetz geregelt.
Was können Sie (bei mir) erwarten?
Gründlichkeit und Ehrlichkeit.
Erlauben Sie mir, das näher zu erläutern:
Gründlichkeit bedeutet Sorgfältigkeit in der Arbeit mit Ihnen als Patient/In.
Dazu gehört auch die Offenheit, Dinge anzusprechen, die Ihre Situation kennzeichnen.
Dazu ein Beispiel:
eine Patientin, die sich kürzlich wegen Akne vorstellte und angab sehr viel Zucker zu konsumieren, außerdem Thrombose in der Vorgeschichte hat und derzeit eine „Pille“(als Verhütungsmittel) nimmt.
Dieser jungen Frau mußte ich nach dem Labortest, der einen Verdacht auf Darmpilze ergab, sagen dass sie ihre Ernährung anpassen müsse und dass das vom Arzt verordnete Präparat genau die Nebenwirkungen haben
kann, die den Problemen entsprechen, mit denen sie zu mir kam.
Ich meine, das gehört dazu, wenn man Hilfe erhalten möchte.
Die Dinge, welche zum jetzigen Zustand geführt haben (können) anzusprechen. Denn nur so kann man einen Ausweg finden.
Die junge Dame konnte das nicht verstehen und wollte keine weitere Behandlung.
Das ist dann ebenso im Rahmen des Möglichen wie die folgende Episode, die erstmals in vielen Jahren zu einer Beendigung des Behandlungsvertrages meinerseits führte.
Ein Patient hält sich nicht an die Vorgaben(z.B. statt 2x tgl. Blutdruckkontrolle, mißt der Patient 3x tgl.).
Aus seiner Lebensgeschichte ist ersichtlich, dass der Patient immer wieder in Konflikt mit Autorität gerät. Das zieht sich durch seinen beruflichen und auch den privaten Bereich.
Daraufhin angesprochen, zeigt der Patient Unverständnis.
Behandlungen kosten Geld.
Es wäre einfach unfair, wenn der Heilpraktiker merkt, dass er mit der Therapieform nicht weiterkommt, weil die Ansichten der Beteiligten zu unterschiedlich sind, die Situation auszunutzen und die Therapie weiterzuführen.
Ich brach die Therapie ab und entließ den Patienten mit den dringenden Empfehlungen, sich in der Schulmedizin weiter behandeln zu lassen. (Dies tat der Patient ohne es mir mitzuteilen ohnehin. Wie sich im Nachhinein herausstellte)
So verstehe ich Gründlichkeit und Ehrlichkeit.
Sollten Sie merken, dass der Heilpraktiker Ihrer Wahl keine deutlichen Aussagen (die oft auch erst einmal für Sie unbequem erscheinen) macht,
dann ist es zu empfehlen, zu überdenken ob Sie den richtigen Therapeuten erwischt haben.
Einen Therapeuten, der „Ihre Sprache spricht“.