In der Gegend wo meine Praxis liegt, liebe Leser, sehe ich öfters ein kleines, bescheidenes Auto beklebt mit einem Sticker an der Fahrerseite.
Darauf steht in etwa: „Selbsthilfegruppe Betroffener von Depressionskranken“.

Irgendwie sieht das ganze Bild genauso traurig aus, wie der Inhalt des Stickers auf dem Auto.

Was ist verkehrt an Selbsthilfegruppen?

Es gibt wie immer zwei Seiten:

  • die Gruppenmitglieder tragen sich gegenseitig
  • sie helfen praktisch mit Tipps für die Lösung alltäglicher Probleme
  • sie vermitteln Therapeuten
  • oder

  • sie tauschen sich über die erkrankten Angehörigen(oder sich selbst) aus
  • sie verbreiten eine Art Nebel von Mitleid und sich selbst verstärkenden Negativismen über und um die Erkrankung

Meine Erfahrung mit Interessen-oder Selbsthilfegruppen zu o.g. Themen (oder auch Gruppen die sich wegen anderer Diagnosen zusammenfinden) ist eher folgende:

der Austausch über die Probleme im Zusammenhang mit sagen wir Angehörigen die an Depression leiden ist jener von gegenseitigem Klagen.
„Warum darf man nicht Klagen?“ könnten Sie jetzt erwidern?

Der Grad zwischen konstruktivem Austausch und einer Negativspirale, die sich gerade in den Selbsthilfegruppen sehr verstärkt, ist sehr, sehr schmal!

Ich kenne aus der Praxis leider genug Beispiele. Immer wenn die Patienten aus der Gruppe kamen, ging es ihnen wesentlich schlechter.
Der Grund liegt auf der Hand:

Sowohl positiver und weiterführender Austausch als
auch negatives Klagen verstärken sich in der Gruppe um ein Vielfaches.
Besonders bei mentalen Erkrankungen, wie Depressionen oder auch Burnout geht es absolut nicht um wirklich vergleichbare Symptome sondern um Einzelschicksale.

Die Erkrankten und deren Familien gehen einen sehr individuellen Weg des Umgangs mit der Erkrankung.

Was als Auslassventil für Betroffene und deren Familien gedacht ist, wirkt meistens im Sinne eines Brennglases.
Die Probleme der anderen Familien und Gruppenmitglieder werden integriert und mitgetragen.
Das kann ein mental Kranker und auch ein Angehöriger nicht auch noch verkraften.

Solange Selbsthilfegruppen sich auf den formalen Austausch von Informationen über Therapeuten, die Vermittlung von Therapien und deren Möglichkeiten beschränken, sind sie sicher sehr zu empfehlen.
Im anderen verstärken sie die Probleme meistens um ein Vielfaches.

Was ist besser?

  • Individualisierung der Hilfeleistung
  • komplette Öffnung aller Therapiemöglichkeiten sowohl der akademischen
  • als auch der freien Medizin

Interessieren Sie sich für eine wirkliche offene Therapie bei depressiven Ereignissen oder bei Mobbing?

Dann biete ich Ihnen gern ein kostenfreies Depressions/Burout Vorgespräch an.

Und so kommen wir schnell in Kontakt.